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| 04.05.2011 |
Tagesleistung
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Summe seit Tourstart
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| 104
Kilometer
| 3019
Kilometer
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| 950
Höhenmeter
| 23165
Höhenmeter
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Die Nacht endete bereits um 6.30 Uhr, denn Handwerker sind bekanntlich in aller Frühe unterwegs. Nicht, daß die mich noch im Schlafsack überraschen. So wird das Frühstück verschoben, hauptsache erstmal weg.
Die Landschaft hüllt sich in Nebel, aber das könnte gutes Wetter versprechen - und tut es auch. Bereits ein Kilometer weiter zieht es auf und schönster Sonnenschein empfängt mich. Allerdings ist es bitterkalt - das Thermometer zeigt gerademal 6 Grad. Auch den Tag über bleibt es frisch, aber ich bin hier auch in der kältesten Region Frankreichs gelandet, wie ich später erfahre.
Es ist erst halb acht und zudem muß ich noch den Bericht vom Vortag nachholen. So setze ich mich schön in ein warmes Café und hole das Frühstück nach. Um den Bericht zu verschicken fahre ich extra nochmal zum Mac, 7 km Umweg nur für euch. ;-) Der ist zwar noch geschlossen, WLAN geht glücklicherweise trotzdem.
 Halb zehn geht es dann wirklich los, in der Sonne kann man es so halbwegs aushalten.
 Eine langsam ansteigende Straße brint mich von 400 auf rund 850 Meter Höhe. Dann ist erstmal das Jura-Plateau erreicht und es geht ständig lustig bergauf und bergab. Aber die Traumlandschaft entschädigt dafür.
 Idylle pur. Hier ist die Welt noch in Ordnung. ;-)
 Schon geht es wieder hinab.
Plötzlich kommt mir ein Auto mit einem merkwürdigen Dachaufbau entgegen - ein Google Streetview Fahrzeug! D.h. bald ist die "El Tour 2011" bei Google verewigt und ich kann beweisen, daß ich nicht am Strand von Málaga saß, Fotomontagen gebastelt, mir wilde Geschichten ausgedacht und einen Caipi nach dem anderen gebechert habe. Das ganze passierte bei den Koordinaten N46.49356, E5.92108 südlich des Dorfes Lézat. Da bin ich jedenfalls mal gespannt, wann das online ist - die Franzosen sind da wenigstens nicht so zickig wie wir Deutschen. Aber wehe, ich werde nicht verpixelt. ;-)
 Immer noch schön hier, wird fast ein bißchen viel für einen Tag.
Rennradler sind auch jede Menge unterwegs, die meisten grüßen auch wieder. Bin nun ja auch schon ein alter Hase auf der Straße. Ein Radler, der mich überholt mustert mein "El Tour"-Logo - immerhin einer der wenigen denen es auffällt. Er stellt sich als Bruno vor und so kommen wir ein bißchen ins Gespräch und ich werde sogar für mein gutes Französisch gelobt - da muß ich doch ein wenig schmunzeln. Die Aussprache mag ganz ok sein, aber mein Wortschatz ist eher auf dem Niveau eines siebenjährigen. Zum Schluß lädt er mich doch tatsächlich zu sich nach Hause ein, wo ich hätte übernachten können! Auf solch eine Begegnung hatte ich eigentlich lange gehofft, doch ausgerechnet heute komme ich in Pontarlier bei einem Couchsurfer unter. Wieder typisch Murphy's Law - genau wie mit der neuen Sonnencreme die ich bisher noch nicht gebraucht habe. So muß ich leider ablehnen, denn ich will dem Couchsurfer, François, nun auch nicht absagen. Ich gebe Bruno noch die Adresse meiner Webseite mit und lasse ihn von dannen ziehen.
 Vorbei am See Saint-Point-Lac...
 ... immer zwischen Postkartenidylle und Modelleisenbahnlandschaft.
 Schließlich geht's die letzten Kilometer nach Pontarlier, wo ich für meine Verhältnisse recht früh gegen halb sechs eintreffe.
François, der Couchsurfer, empfängt mich recht herzlich. Er ist im Gemeinderat tätig und gehört zur französischen grünen Partei. Vor einigen Jahren war er mit dem Liegerad acht Monate in Westafrika unterwegs, was für mich natürlich recht interessant ist. Doch leider ruft ihn abends die politische Pflicht und so bleibt mir wenigstens genug Zeit für meinen Bericht. Allzu spät wirds heute hoffentlich nicht mehr, bin durch die kurze Nacht ganz schön geschafft.
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