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| 03.05.2011 |
Tagesleistung
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Summe seit Tourstart
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| 106
Kilometer
| 2915
Kilometer
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| 1375
Höhenmeter
| 22215
Höhenmeter
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Glück gehabt, die Wäsche ist so halbwegs trocken. Aber was ist mit dem Wetter los? Ein paar dürftige Sonnenstrahlen vertreiben die Restfeuchtigkeit aus der Wäsche, aber dann zieht es mehr und mehr zu. Das war so aber nicht bestellt, denn eigentlich folgen nun zwei landschaftlich sehr schöne Tage durchs französische Juragebirge. Die Schweiz hat davon auch ein Stück, aber als ich letztes Jahr hier schonmal unterwegs war, fand ich die französiche Seite schöner: einsamer und ursprünglicher.
 Erstmal geht es rund 750 Höhenmeter bergauf. Die Steigung hält sich aber in Grenzen, so daß man recht bequem aufwärts kommt.
 Bald beginnt es zu tröpfeln und so müssen die Regenklamotten mal wieder her. Zudem ist von der Landschaft leider nicht viel zu sehen. Aber man kann ahnen, daß es ansonsten fast ein Geheimtip für Radler ist. Allerdings gibt es unterwegs kaum Unterkünfte, touristisch hat das Juragebirge in den letzten Jahren bis auf wenige Zentren eher abgebaut.
 Sogar den Mont Blanc soll man von hier sehen können. Letztes Jahr hab ich ihn hier aus der Gegend auch gut wahrnehmen können.
 Ach da ist er ja. Ganz da hinten, der Mont Blanc. Sehr gut zu erkennen.
 Egal, radel ich eben durch den Wald, da sieht man eh nix. Jedenfalls lasse ich mir die gute Laune von dem Wetter nicht verderben, es gefällt mir hier trotzdem. Zwischenzeitlich hört es auch wieder auf zu regnen, aber auf fast 1000 Meter ist es doch arg frischlich.
Bei der folgenden Abfahrt von 500 Höhenmetern ziehe ich mir deswegen sogar die langen Handschuhe über. Direkt danach wirds mir aber gleich wieder warm, denn es geht genau diese 500 m wieder hoch - man hat ja sonst nix zu tun.
 Diesem grimmig dreinguckenden Kameraden scheint das Wetter auch nicht zu passen.
 Immer weiter aufwärts geht es, langsam könnte man mal oben sein.
 Zwischendurch läßt sich sogar mal wieder die Sonne blicken und die Landschaft gleich in einem anderen Licht erscheinen - feine Sache.
 Endlich oben auf 1049 m.
 Nun folgte eine 10 km lange Abfahrt über die die 600 mühsam erklommenen Höhenmeter wieder vernichtet wurden. Ein Genuß, aber am Schluß wurde es mir trotzdem ziemlich kalt und ich bin froh, in Saint Claude einrollen zu können.
 Saint Claude, mit lediglich 11.000 Einwohnern das Zentrum des "Haute-Jura". Wirkt auf mich allerdings gerade wie eine Weltstadt.
Eigentlich wollte ich mir eine feste Unterkunft gönnen und rolle zur Touri-Zentrale. Doch leider ist diese schon zu und die spärlichen Informationen außen helfen mir auch nicht weiter. Also erstmal zum Mac, Bericht verschicken und nach einer Unterkunft im Internet gucken. Doch irgendwie hat das Tablet zum ersten Mal den mühsam getippten Bericht verschluckt? Und eine Unterkunft findet sich auch nicht außer recht teuren Hotels. Ok, es gibt auch einen Campingplatz und das Wetter sieht besser aus, also probieren wir es eben da und schreiben den Bericht nochmal.
 Doch das mit dem Campingplatz stellt sich als Finte heraus, hier wird wohl gerade umgebaut? Hätte man auch ruhig mal auf der offiziellen Webseite des Platzes erwähnen können!
Und nun? Es wird bereits dunkel und ich bin schon über 10 km durch den dusseligen Ort gekurvt. Hmm, die sich im Umbau befindlichen Waschräume könnten ein ganz gutes Nachtlager abgeben. Also einfach rein und fertig. Hab keine Lust jetzt noch weiter zu suchen. Einziger Nachteil: morgen muß es etwas früher losgehen, bevor die Bauarbeiter anrauschen.
Aber erstmal noch den Bericht von gestern nachholen, dicke Spaghettiportion von knapp 250 Gramm kochen und vernichten. Einfach passierte Tomaten ohne Aufwärmen direkt über die gekochten Spaghetti kippen sowie salzen und pfeffern - funktioniert bestens und ist immer noch ziemlich heiß. Da ich nur einen Topf habe, war ich zu dieser Methode gezwungen, geht aber gut. Hätte ich auch schonmal früher drauf kommen können. Tja, Jugend forscht in der Outdoorküche. ;-)
Anschließend habe ich die nötige Bettschwere und falle gleich in einen Tiefschlaf.
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