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Begehung des Mainzer Höhenwegs
Mainzer Höhenweg August 2003

Vorgeschichte
Da wenige Tage später mein Eiskurs auf der Braunschweiger Hütte stattfinden sollte und ich meine neuen Hochtourenschuhe noch nicht eingelaufen hatte, eignete sich der Mainzer Höhenweg hervorragend dazu, dies zu tun. Auch könnte ich einige Ausrüstungsgegenstände gleich auf der Hütte lassen, bevor ich dann den Rest (Seil, Eisschrauben, weiteres Eisgerät) für den Kurs aus dem Auto holen würde, denn alles auf einmal hochschleppen war etwas viel - was ich dann später beim Abstieg mit zwei Rucksäcken zu spüren bekommen sollte.

Der Mainzer Höhenweg verläuft zwischen der Rüsselsheimer Hütte (ehemals neue Chemnitzer Hütte) und der Braunschweiger Hütte größtenteils in Höhen über 3000 m und überschreitet rund vier Kogel, von denen allerdings nur zwei als Gipfel richtig ausgeprägt sind.
Die reine Gehzeit beträgt rund neun Stunden, weswegen für Notfälle auf dem Gipfel des Wassertalkogel in der luftigen Höhe von 3247 m das Rheinland-Pfalz-Biwak im Jahr 1974 errichtet wurde. Der Teil bis zum Rheinland-Pfalz-Biwak führt über einige Ferner, die durch das Abschmelzen teils erhebliche Spalten haben, aber dazu später mehr.
17.08. - Anreise und Aufstieg zur Rüsselsheimer Hütte (2323 m)
Das Wetter war am ersten Tag noch etwas durchwachsen, doch ich schaffte es zwischen zwei Regenpausen auf die Rüsselsheimer Hütte aufzusteigen. Bedingt durch den nicht ganz leichten Rucksack, ich hatte sicherheitshalber mal Steigeisen und Pickel mitgenommen, und die drückenden Schuhe brauchte ich für die rund 700 Höhenmeter doch meine zwei Stunden.
Die Hütte ist an sich noch recht ursprünglich, auch ist hier vom Trubel des nahegelegenen Fernwanderweges E5 nicht viel zu spüren. Die Wirtin war sehr freundlich und ich hab mich dort eigentlich sofort wohlgefühlt. Hätte ich einen Tag mehr zu Verfügung gehabt, hätte ich diesen gerne genutzt um noch die Hohe Geige zu besteigen und einen weiteren Tag auf der Hütte zu verbringen. In Verbindung mit einer Übernachtung in der Biwakschachtel auf dem Mainzer Höhenweg wäre das eventuell auch an einem Tag möglich gewesen, aber ich wollte mich nicht gleich zu Beginn mit einer 2000-Höhenmeter-Tour quälen.
Blick von Weissmaurachjoch zur Watze- und Verpeilspitze
Blick von Weissmaurachjoch zur Watze- und Verpeilspitze.
18.08. - Mainzer Höhenweg und Übernachtung in Rheinland-Pfalz-Biwakschachtel (3247 m)
Auf dem Weissmaurachjoch
Auf dem Weissmaurachjoch.
Kurz nach 7 Uhr ging es dann los, erster längerer Halt war auf dem Weissmaurachjoch (2953m).
Bis dorthin bereitete der Weg noch keine großen Probleme, lediglich die Kondition wird schon etwas gefordert, da es recht steil die 700 Höhenmeter durch das Weissmaurachkar zum Joch hochgeht. Ich war übrigens der einzige Höhenwegaspirant, der an diesem Tag von der Hütte aufbrach. Die meisten gingen auf die Hohe Geige und eine Gruppe Stuttgarter wollte über das Weissmaurachjoch durch das Pollestal ins Ötztal absteigen.
Zwei Stunden später erreichte ich schließlich das Weissmaurachjoch und eine herrliche Aussicht bot sich mir mit beeindruckenden Blicken auf die Watzespitze. Das Wetter machte auch mit, was wollte man mehr. Ich durfte allerdings auch nicht zu lange trödeln, da am frühen Nachmittag bereits wieder Gewitter angesagt waren.
Heute sollte es aber trotzdem nur bis zur Biwakschachtel gehen, da ich gerne in dieser Höhe, auch zur Akklimatisation, übernachten würde und die Aussicht vom Wassertalkogel fantastisch sein sollte. Deswegen hatte ich alles Notwendige dabei und neben dem Abendessen auch drei Liter Wasser eingepackt, da dieses auf dem Höhenweg Mangelware ist, sieht man einmal vom Gletscherwasser ab, das in diesem heißen Sommer ohne Unterlaß sprudelte.
Doch kurz nach dem Joch beim Abstieg ins Grubigkarle auf den nördlichen Puitkogelferner zeigte der Mainzer Höhenweg erstmals seinen ernsten Charakter: Eine relativ steile Felswand mußte nun abgeklettert werden, siehe dazu auch Bild rechts. Zur besseren Einschätzung der Größenverhältnisse ist zu anzumerken, daß der große rote Punkt auf dem Bild (besser zu sehen im Vollbild) einen Durchmesser von rund einem Meter hatte. Die Kletterstelle, die sicherlich bereits im II. Schwierigkeitsgrad lag, war zwar mit Drahtseil abgesichert, jedoch hatte ich nicht erwartet, daß es hier so luftig zugehen sollte. Mit dem schweren Rucksack war es zwar nicht ganz leicht, aber trotzdem kein großes Problem.
Rückblickend der Abstieg ins Grubigkarle
Rückblickend der Abstieg ins Grubigkarle.
Im Grubigkarle - im Hintergrund der Wassertalkogel
Im Grubigkarle - im Hintergrund der Wassertalkogel.
Ab dem Grubigkarle wurden die Wegverhältnisse schließlich sehr schlecht. Bedingt durch das warme Wetter waren die Firnfelder komplett aper, was mit Steigeisen kein Problem gewesen wäre, wenn diese nicht von jeder Menge Schutt und Geröll bedeckt gewesen wären. Das ganze ist auch gut im linken Bild erkennbar. Jedenfalls rutschte man sowohl mit als auch ohne Steigeisen - ich habe die Dinger an diesem Tag vier- oder fünfmal an- und abgeschnallen müssen, weswegen ich ganz froh war, meine neuen Steigeisen mit Kipphebelbindung dabei zu haben. Deswegen ist es sicherlich besser den Mainzer Höhenweg eher im Frühsommer zu machen, wenn noch etwas Schnee liegt.
Abstieg zum südlichen Puitkogelferner
Abstieg zum südlichen Puitkogelferner.
Der südliche Puitkogelferner
Der südliche Puitkogelferner.
Nach dem Queren des nördlichen Puitkogelferners steigt man hinauf zum östlichen Ausläufer des Puitkogels. Anschließend erfolgte auch gleich schon der Abstieg zum südlichen Puitkogelferner durch eine -wieder drahtseilgesicherte- Rinne.
Hier zeigte sich schnell, daß die Ferner keine, wie noch auf der AV-Karte eingezeichnet, harmlosen Firnfelder mehr waren, sondern durch das massive Abschmelzen ordentliche Spalten hatten. Ich denke, daß man nun besonders im Frühjahr und Herbst, wenn die Spalten teilweise verdeckt sind, aufpassen und gegebenenfalls lieber am Seil gehen sollte.
Nun waren die Spalten zwar alle sehr gut zu sehen, das Problem war aber, daß durch diese teilweise der Weiterweg versperrt war. So hatte ich Mühe ungefähr in der Mitte des Ferners wieder in den Fels (bzw. war das eher ein übles Gebrösel) zu gelangen (ist auch auf der Karte eingezeichnet) und nach dem kurzen, unangenehmen Ausflug wieder zurück auf den Ferner zu kommen: Dazu mußte ich auf eine unterhöhlte, vom Gletscher zum Fels ragende Schneezunge springen, da diese noch rund einen Meter vom Fels entfernt war und ich durch die Randspalte keine andere Möglichkeit sah. Rein prinzipiell sah sie danach aus, als würde sie halten und tat es glücklicherweise auch. :-)

Kurz darauf ließ meine Achtsamkeit aber etwas nach und ich rutschte mit den Steigeisen weg. Ich hielt mich dann zwar mit dem Pickel, den ich eigentlich nur einsetzte, weil ich ihn eh dabei hatte, schrammte mir dabei aber die Fingerkuppen meiner rechten Hand ziemlich übel auf, da ich durch die warmen Temperaturen nur Fingerhandschuhe an hatte - das kommt davon.
Blick zurück vom südlichen Puitkogelferner
Blick zurück vom südlichen Puitkogelferner.
Das Silberkar, im Hintergrund der Wassertalkogel
Das Silberkar, im Hintergrund der Wassertalkogel.
Nach einer notdürftigen Verarztung ging es schließlich weiter ins Silberkar auf das östliche Firnfeld des Sonnenkogels. Von hier sah man schon gut die Steinmänner auf dem Wassertalkogel, die freudig aus der Ferne grüßten ;-), doch erstmal mußte das Silberkar gequert werden. Dieses sah allerdings auch nicht besser aus als der Weg, den ich bisher zurückgelegt hatte: Firn mit Geröllauflage und Spalten zwischendrin. Von hier hatte ich sogar Bedenken, ob es überhaupt möglich sein würde am Ausläufer des Sonnenkogel Ostgrats vorbeizukommen.

Als ich schließlich dort war, schaffte ich es dann aber doch, mich irgendwie vorbeizumogeln, wobei ich mir einen unangenehmen Ausrutscher leistete: An einer Stelle war 15 Meter über dem Ferner eine größere Markierung und ich war zunächst der Ansicht, daß der Weg eventuell dort oben verlaufen könnte. Dazu "kletterte" ich durch steilen Schutt, Brösel und Geröll nach oben - um festzustellen, daß die Markierung angebracht wurde, als der Gletscher noch nicht soweit abgetaut war! Ich bin dann kaum noch hinuntergekommen und ziemlich ins Schwitzen geraten - alles in allem sehr gefährlich und komplett unnötig.

Ein bißchen Sorge bereitete mir auch mein Trinkwasservorrat, denn von den 3 Litern war gerade noch die Hälfte übrig und durch das Biwak würde es noch ein wenig dauern, bis ich wieder an Wasser gelangen könnte. Irgendwie hatte ich die Hoffnung, daß in der Nähe des Biwaks doch noch ein wenig Schnee zum Schmelzen sein würde, ich hätte jedoch besser daran getan etwas von dem Gletscherwasser (wenn es auch nicht besonders toll war) mitzunehmen.
Es war zwar noch nicht spät, doch es wurde langsam Zeit, die Biwakschachtel zu erreichen, denn aus der Ferne hörte man bereits den Donner grollen. Auf dem nun glücklicherweise aperen Ferner ging es wieder mit Steigeisen problemlos hoch in Richtung des Verbindungsgrates zwischen Sonnental- und Wassertalkogel. An dessen tiefsten Einschnitt hat man nun die Möglichkeit auf Fels den Grat entlang zum Biwak aufzusteigen oder, wenn genügend Zeit ist, noch den Sonnentalkogel zu besteigen. Da ich aber so schnell wie möglich in die schützende Biwakschachtel wollte, wählte ich den direkten Weg und konnte dank Pickel und Steigeisen den Umweg über den Grat auslassen und stieg, solange es ging, das Firnfeld empor.
Das Gewitter rückte immer näher - eine zusätzliche Motivationshilfe, die mich dann doch recht erschöpft gegen 14.30 Uhr den bereits in Nebel gehüllten, 3247 m hohen Gipfel des Wassertalkogel erreichen ließ.
Rheinland-Pfalz-Biwakschachtel auf dem Wassertalkogel
Rheinland-Pfalz-Biwakschachtel auf dem Wassertalkogel
Abendessen im Biwak
Abendessen im Biwak.
Kaum war ich oben, verschwand ich in der orangenen, von weitem sichtbaren, ufo-ähnlichen Biwakschachtel, denn es regnete schon leicht und der Donner kam immer näher. Um den Wassermangel wenigstens ein klein wenig mildern zu können, stellte ich sämtliche verfügbaren Töpfe raus in der Hoffnung, ein wenig Regen einzufangen - mehr als ein Viertel Liter wurde es dann aber nicht, da nicht viel Regen fiel.
Da ich nun nichts groß zu tun hatte, richtete ich mich häuslich ein, vergrub mich in den angenehm kuscheligen Decken und machte erstmal ein Nachmittagsnickerchen. An dieser Stelle muß ich noch ein Lob an den Hüttenwart der Biwakschachtel aussprechen, es war nicht nur sehr sauber, sondern auch die Ausstattung war ausgezeichnet. Neben Proviant für Notfälle und sauberem Geschirr war auch genügend Verbandsmaterial und Gas für die Kocher da. Eigentlich hatte ich ja ein bißchen schlechtes Gewissen die Kocher zu nutzen, doch ich als Einzelperson brauchte sowieso nicht viel Gas für das Abendessen. Schneeschmelzen war ja leider nicht drin und somit lief der Kocher allenfalls 15 Minuten. Die 3 Euro Übernachtungsgebühr habe ich selbstverständlich gerne gezaht.
Die Biwakschachtel bietet übrigens Platz für neun Leute, dann dürfte es jedoch ziemlich eng werden. Es ist also besser nicht mit einer größeren Gruppe hier geplant zu biwakieren.
Zwischendurch besserte sich das Wetter scheinbar und ich linste aus der Tür hinaus - machte sie aber schnell wieder zu, als ich das Sirren der Drahtseile durch die elektrische Aufladung des Gewitters hörte und widmete mich lieber wieder meinem Abendessen. Als sich später die Lage dann aber einigermaßen beruhigte, konnte ich doch noch ein bißchen die fantastische Aussicht auf die Wildspitze genießen.

Der Abwasch wurde wieder ein bißchen zum Problem - mit dem Regenwasser und dem wenigen, schon schimmeligen Wasser aus einem in der Ecke stehenden Kanisters konnte ich den käseverklebten Topf lediglich zu 95 Prozent säubern - ich hoffe, die nachfolgenden Besucher mögen mir verziehen haben. Für den Rest des Abends und den nächsten Tag standen mir aber nur noch weniger als ein Liter zur Verfügung und das bißchen Wasser konnte ich nicht für den Abwasch opfern - die nächste Trinkwasserquelle war immerhin noch vier Stunden entfernt, sieht man vom Gletscher 250 Höhenmeter unterhalb einmal ab.
Blick vom Wassertalkogel auf die Wildspitze
Blick vom Wassertalkogel auf die Wildspitze.
19.08. - Weiter geht´s zur Braunschweiger Hütte (2759 m)
Morgendämmerung auf dem Wassertalkogel
Morgendämmerung auf dem Wassertalkogel.
Die Wildspitze im ersten Sonnenlicht
Die Wildspitze im ersten Sonnenlicht.
Blick zurück zum Wassertalkogel und der Biwakschachtel
Blick zurück zum Wassertalkogel und der Biwakschachtel.
Da man lediglich vier Stunden bis zur Braunschweiger Hütte benötigt, hätte ich an diesem Tag eigentlich nicht so früh aufstehen brauchen. Doch um nicht den Sonnenaufgang zu verpassen, stand ich schon um kurz vor 6 Uhr auf - mußte mich aber noch ein wenig gedulden, da es gerade erst dämmerte. Es war wirklich faszinierend den anbrechenden Tag alleine in dieser Höhe genießen zu dürfen.

Nachdem ich etliche Fotos geschossen hatte, mir noch einen Müsliriegel mit den letzten paar Schluck Wasser "gönnte", brach ich um kurz nach 7 Uhr auf, um den Rest des Mainzer Höhenwegs zu bewältigen. Das Wetter war eher mittelmäßig - jede Menge Wolkenfetzen kreisten noch über den Bergen und es wehte ein eisiger Wind, dem man auf dem Grat ungeschützt ausgeliefert war.
Auf einfachem Pfad ging es nun Richtung Gschrappkogel, was sehr wohltuend war nach der Quälerei vom Vortag. Nach höchstens einer halben Stunde war die erste "Gipfelbezwingung" des Tages zu feiern (sieht man mal von der Nächtigung und dauerhaften Besetzung des Wassertalkogels ab ;-) ), auf ein Gipfelfoto verzichtete ich allerdings, da der Kogel sich kaum vom Grat unterschied.
Der weitere Weg war ein einziges auf und ab, kaum war man 20 Meter abgestiegen, mußte man diese wieder hoch. Kurz hinter dem Wilden Mannle, nach ungefähr zwei Stunden, begegnete ich erstmals wieder ein paar Leuten, was ausnahmsweise mal wieder ganz angenehm war. Nach einem kurzen Gespräch ging es dann aber gleich weiter - der Durst trieb mich voran (welcher aber trotz allem noch recht harmlos war).
Der südliche Teil des Mainzer Höhenwegs vom Linken Fernerkogel gesehen
Der südliche Teil des Mainzer Höhenwegs vom Linken Fernerkogel gesehen, unten die Braunschweiger Hütte.
Eindeutiges Verbotsschild
Eindeutiges Verbotsschild. :-)
Am südlichen Pollesjoch erreichte ich dann nach drei Stunden das offizielle Ende des Mainzer Höhenwegs. Hier sollte auch dem Letzten klar werden, daß anständiges Schuhwerk Grundvoraussetzung ist, welches neben dem Schild durch das abschreckende Beispiel eines übergehängten Turnschuhs noch einmal verdeutlicht wurde.
Trotzdem folgt nochmal ein steiles Stück durch eine Rinne, bei dem selbst ich gern ins Drahtseil gegriffen habe. Wer hier mit Stöckelschuhen hochläuft, ist quasi selber Schuld, aber ich kann mir gut vorstellen, daß durch die kaum 100 Höhenmeter entfernte Gletscherstraße das schon etliche gemacht haben.
Kurz nach der Rinne stößt man dann auch schon auf den Fernwanderweg E5, der uns zunächst auf das Pitztaler Jöchl führt. Ende August wurde die Randspalte hier übrigens zum Problem und konnte eine zeitlang nicht passiert werden, bis der Hüttenwirt der Braunschweiger Hütte ein Brett zum Überbrücken hinschleppte. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch Glück und war so rasch auf dem Pitztaler Jöchl. In rund 30 Minuten war ich dann an der Hütte, nicht jedoch ohne noch eine Kletterpassage zwischendrin meistern zu müssen, die ich gar nicht so ohne fand. Ein paar ältere Herrschaften, die den E5 machten, kamen hier nur mit Müh´ und Not rüber.. aber schließlich gelangten wir dann alle zur Braunschweiger Hütte, wo ich mir erstmal einen Liter frisches klares Wasser gönnte. :-)
Blick von Braunschweiger Hütte auf Wildspitze
Blick von Braunschweiger Hütte auf Wildspitze.
Fazit
Ich hätte nicht erwartet, daß der Weg von der Rüsselsheimer Hütte bis zur Biwakschachtel derart mühsam würde, weswegen ich empfehlen würde, den Mainzer Höhenweg nicht im Hochsommer zu machen. Trotz allem war es aber eine eindrucksvolle Tour mit einer noch eindrucksvolleren Übernachtung auf dem Wassertalkogel, was sich auf jeden Fall lohnt. Man sollte aber nicht mit mehr als drei Leuten im Biwak anrücken oder genügend Zeit haben, doch noch zur Braunschweiger Hütte weiterzugehen.

An Ausrüstung sollte man sich auf eine hochalpine Tour einstellen und wenigstens ein paar Grödel (besser aber Steigeisen) mitnehmen. Den Pickel kann man sich jedoch eigentlich sparen. Wie schon im Text erwähnt, könnte es bei noch nicht ausgeaperten Gletschern sinnvoll sein, ein Seil mitzunehmen, denn der südliche Puitkogelferner hat ordentliche Spalten, über die der Weg auch drüber führt.

Als Wegrichtung empfiehlt sich übrigens meine gegangene Route, da man so ständig die schneebedeckten Gipfel der Ötztaler Alpen im Blick hat und somit quasi ins Gebirge hineinläuft.
Panorama Richtung Süden vom Wassertalkogel
Panorama Richtung Süden vom Wassertalkogel mit Blick auf die Wildspitze.
Update 2005 von Micha
Als Variante zum (oft) gesperrten Weg 911 über das Pitztaler Jöchl wurde 2005 der Weg 911a markiert und mit dem Namen Franz-Auer-Steig eingeweiht.
Von der Rüsselsheimer Hütte gesehen, verlässt man den alten Mainzer Höhenweg ungefähr am Nördlichen Pollesjoch, steigt bis auf 2650m ab und quert in die Silbergrube. Von dort ist ein steiles nordseitiges Schneefeld zu meistern, welches bei unseren Verhältnissen (30.07.2004, 15Uhr, Sonne pur) nur mit Steigeisen machbar war.

Ergänzende Infos zum Rheinland-Pfalz-Biwak:
Um den dort vorhandenen Gaskocher zu betreiben, benötigt man eine Campingaz-Ventilkartusche. In unserem Fall war zwar eine oben, aber die hätte auch leer sein können. Ebenfalls erwähnenswert finde ich die Option eines Notabstiegs nach Mandarfen in 3,5h. Die 2004 erneuerte Markierung erfolgte allerdings nur in Abstiegsrichtung!



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