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Augsburger Höhenweg August 2001
22.08.2001 Tagesleistung Summe seit Tourstart
Kilometer Kilometer
Höhenmeter Höhenmeter
 

Augsburger Höhenweg August 2001

Vorgeschichte

Nachdem wir beide (Micha und ich) bereits im Juni den Augsburger Höhenweg probiert hatten, aber leider wegen zuviel Schnees unsere Pläne ändern mußten, konnten wir diese "Schmach" nicht auf uns sitzen lassen und mußten unbedingt noch einen Versuch wagen.
Die Verhältnisse waren nun optimal: jetzt, Ende August, lag fast kein Schnee mehr und das Wetter sollte uns auch keinen Strich durch die Rechnung machen. Trotzdem nahmen wir vorsichtshalber die Pickel mit, die uns wieder sehr nützlich werden sollten (allerdings nicht im Schnee), doch dazu später mehr.




1.Tag

Mittwoch, 22. August 2001, Aufstieg zur Augsburger Hütte von Grins.

Da nur der Hüttenaufstieg bevorstand ging es mit mehr oder weniger waghalsigen Überholmanövern übers Hahntennjoch (mußte ich doch glatt 6 oder 7 Autos überholen, sonst wären wir wahrscheinlich jetzt noch nicht da ;-) ).

Die Parseierspitze von der Augsburger Hütte
Die Parseierspitze von der Augsburger Hütte

Irgendwann waren wir dann in Grins (1006 m) und nach der Packerei ging es los.

Es folgte der übliche Hüttenaufstieg, der trotz leichter Bewölkung mal wieder recht warm war. Nach rund 2,5 Stunden erreichten wir schließlich die Augsburger Hütte auf 2289 m.



2.Tag

Donnerstag, der 23. August, Besteigung der Parseierspitze, Begehung des Augsburger Höhenweges bis zur Roland-Ritter-Biwakschachtel und Direktabstieg nach Flirsch.

Leider ging es später los wie geplant, denn wir hatten mal wieder den Wecker überhört - so waren wir erst gegen 8.00 Uhr abmarschbereit, das Wetter war jedoch gut und es sah nach einem schönen Tourentag aus.

Das erste Ziel des Tages war die Königin der nördlichen Kalkalpen - die Parseierspitze: mit 3036 m immerhin der höchste Gipfel und zudem noch der einzige 3000er in diesem Gebiet.

Gipfelaufbau%20der%20Parseierspitze%20von%20Süden
Gipfelaufbau der Parseierspitze von Süden.
(Vollbild)

Auf dem Gipfel der Parseierspitze
Auf dem Gipfel der Parseierspitze.
(Vollbild)

Doch zunächst mußten die 800 Hm zum Gipfel überwunden werden. Kurz vor dem Grinner Ferner muß man durch die Gassilschlucht, hier tauchen die ersten kleineren Schwierigkeiten auf, denn hier sind ein paar Drahtseilpassagen, mit leichter Steinschlaggefahr zu überwinden, weswegen wir lieber mal die Helme aufsetzten. Die Helme hatten wir hauptsächlich für den Aufstieg vom Grinner Ferner zur Parseierspitze mitgenommen, da hier die Steinschlaggefahr nicht unerheblich ist.

Am Wandfuß der Parseierspitze ließen wir die Rucksäcke zurück und machten uns auf die letzten 200 Hm zu erklimmen. Von unten sieht die Wand bereits recht abweisend aus und wir fanden dann auch ein paar nette Stellen vor, die dem II. Grad alle Ehre machten: beim Abstieg trafen wir einen Wanderer, der an einer der Stellen partout nicht hochkam und sein Kumpel verzweifelte schier, da sie laut ihrer Aussage etwas unter Zeitdruck waren.
Wir hatten jedoch keine Probleme und waren so nach rund 30 Minuten endlich auf dem höchsten Gipfel der Nördlichen Kalkalpen! Bereits als ich das erste Mal in die Lechtaler Alpen kam (1993) wäre ich gerne hier oben gestanden, jedoch hatten meine Eltern damals noch "das Sagen" und so mußte ich mich leider fügen.


Nach einer mittelgroßen Rast ging es dann wieder abwärts (wie hatten sowieso nichts zu Essen dabei) und trafen besagte Wanderer. Unten wieder am Wandfuß angekommen, zahlte es sich aus, daß wir die Helme auf hatten, denn aus rund 100 Meter Höhe bekamen wir eine Steindusche ab - glücklicherweise alles nur kleine Steine, die nicht viel anrichten konnten (ich wurde immerhin am Arm getroffen).
Ich kann nur jedem empfehlen bei gutem Wetter (wo erwartungsgemäß mehr los ist), einen Helm mitzunehmen oder zu hoffen, daß nichts passiert.

Blick Richtung Stanzertal
Blick von der Parseierspitze Richtung Stanzertal.
Hinten links: Hoher Riffler und mitte: Kaltenberg
(Vollbild)

In der Dawinscharte
In der Dawinscharte.

Jedenfalls verkrümelten wir uns so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone und machten uns auf Richtung Dawinkopf, womit wir uns nun auf dem eigentlichen Höhenweg befanden. Vom Ferner geht es zunächst rund 100 Hm hoch, dann relativ flach und schließlich steht man nach einem kleinen Grat mit Drahtseilstellen auf dem Dawinkopf (2968 m). Obwohl es mittlerweile etwas wolkig war, hatten wir doch eine schöne Aussicht ins Stanzer Tal.

Doch da die Zeit drängte und ich außerdem sehr gespannt auf den weiteren Wegverlauf war, pausierten wir nur kurz und waren bald auf der rund 300 m tiefer liegenden Dawinscharte. Hier gibt es übrigens die Möglichkeit (wie auch vom Dawinkopf), über die Dawinalm direkt ins Stanzer Tal abzusteigen.


Wir gingen jedoch weiter zum Gelben Schartl.
Um dorthin zu gelangen, quert man einen längeren 40-45 Grad Hang, wobei dieser aus "festgepreßten Dreck" besteht und der Weg mühsam in selbigen gegraben wurde - schätzungsweise darf diese Prozedur jedes Frühjahr wiederholt werden.

Kletterei am Gelben Schartl
Kletterei am Gelben Schartl.
(Vollbild)

Gelbes Schartl von unten
Gelbes Schartl von unten.
(Vollbild)

Besonders gespannt war ich dann auf die Stelle, die ich bereits zweimal aus der Ferne betrachtet hatte: die Kletterei am Gelben Schartl. Es war jedoch weit weniger schlimm wie erwartet, die Wegebauer hatten ganze Arbeit geleistet und die Stelle erst kürzlich renoviert und mit Drahtseilen entschärft. Auch ging es nicht wie erwartet in der Rinne runter, sondern links am Fels, d.h. die Stelle sollte auch bei etwas mehr Schnee möglich sein (da dürfte der "Dreckhang" mehr Probleme machen).

Unten angekommen quert man teilweise ein paar steile Schneefelder, die im Juli oder nach Neuschnee problematisch werden können. Der Rest bis zur Parseierscharte ist dann wieder so ähnlich wie der Weg von der Dawinscharte, jedoch kannte ich diesen Abschnitt bereits teilweise, da ich ihn ja schon im Juni 2000 gegangen war. Im Vergleich zu damals, als wir wahrscheinlich die ersten nach dem Winter waren, war er diesmal gut begehbar.


Somit waren wir zum zweiten Mal in diesem Jahr in der Parseierscharte.
Da wir von hier bereits im Juni von hier zur Ansbacher Hütte gelaufen waren, entschlossen wir uns, den Notabstieg nach Flirsch über das Flirscher Parseiertal zu probieren. Wir wußten nicht viel, nur daß es wohl ziemlich steil und grasig werden sollte, also genau das richtig für mich und "Höfatsmicha"! Der Hüttenwirt der Augsburger Hütte riet uns übrigens von diesem Abstieg ab (zu steil), er meinte über die Ansbacher Hütte nach Flirsch abzusteigen ginge schneller.. nun, er hatte aber eben nicht mit uns Grasspezialisten gerechnet.. :-)

Von der Scharte kann man übrigens noch die Eisenspitze besuchen (was wir im Juni ja auch schon erfolglos probiert hatten), aber diesmal war zum einen die Zeit zu knapp und zum zweiten turnte dort oben bereits jemand herum und schmiss fröhlich mit Steinen, weswegen wir den direkten Abstieg bevorzugten.

Abstieg nach Flirsch durchs Flirscher Parseiertal
Abstieg nach Flirsch durchs Flirscher Parseiertal.

Blick von Jagdhütte Richtung Biwakschachtel
Blick von Jagdhütte Richtung Winterjöchl
(Vollbild)

Nachdem wir der Biwakschachtel noch einen kurzen Besuch abgestattet hatten, ging es auch schon hinab: zunächst von der Scharte ins Flirscher Parseiertal und dann zunächst gemütlich zu den Grashängen. Diese waren dann in der Tat mit rund 45 Grad ziemlich steil und unsere Pickel konnten sich mal wieder im Gras austoben. Trotzdem war das ganze recht mühsam und anstrengend, da man nur schlechten Halt hatte, selbst Micha hat es einmal hingehauen...

Zitat Micha: "Wer da nachweislich ohne Arsch-Boden-Kontakt (und Steigeisen) runterkommt bekommt einen Kasten Bier. Das Gras war definitiv von innen zu naß. Wenn da Heu gewachsen wäre, dann hätte ich mir vielleicht einen Kasten ausgeben dürfen. ;-)"

Die Orientierung war recht problemlos, trotzdem kann dieser "Notabstieg" nicht in der Not (also bei schlechtem Wetter) empfohlen werden, da durch das Gras das ganze in eine einzige Rutschbahn verwandelt wird. Allenfalls mit Steigeisen hat man dann noch eine Chance!


Am Ende der Grashänge kommt man an einer kleinen Jagdhütte vorbei, ein Zeichen, daß man sich wieder der Zivilisation nähert. Gegen 18 Uhr erreichen wir dann Flirsch und fahren per Bus nach Pians. Das Auto steht jedoch in Grins und nach einem halbstündigen "Abendspaziergang" sind wir dann gegen 19.30 Uhr nach einer Supertour wieder am Ausgangspunkt.




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