Passend zur Winterraumzeit teste ich einen leichten Gaskocher, der einem gewichtsmäßig nicht zur Last fällt. Denn man hat auch so schon genug zu schleppen. Auf meiner Winterraumsoloherbstabschlusstour 2012 durfte der Kleine zeigen, was er drauf hat. Erster Eindruck und Ausstattung
Es handelt sich um ein sehr hochwertiges Produkt, aber durch das geringe Gewicht ist der Kocher zwangsläufig etwas filigran gefertigt. Ein pfleglicher Umgang versteht sich somit von selbst.
Die beigelegte Transportverpackung, welche ihn vor den schlimmsten Schrammen bewahrt, passt mit rund 12 Gramm ebenfalls ins Ultralight-Konzept und wird allenfalls von „Zahnbürsten-Absägern“ daheimgelassen.
Die Bedienungsanleitung wird nicht wirklich benötigt. Draufschrauben, Füße ausklappen und los geht’s. Der Kocher verfügt über eine Piezo-Zündung und passt auf normale Schraubkartuschen.
Auf der Verpackung wird bereits mit dem geringen Gewicht und dem sogenannten „Micro Regulator“ geworben. Dieser soll für eine konstante Leistung sorgen und vermeiden, dass bei kalten Temperaturen oder wenn die Kartusche zur Neige geht, die Brennerleistung nachlässt. Auch soll die Kartusche Richtung Ende besser ausgenutzt werden, wodurch man auch das letzte bisschen Gas rausquetschen kann. Gewicht und Größe
Bisher hatte ich einen alten Campinggaz-Kocher im Einsatz. Der Kocher hat allein ohne die Kartusche bereits das gleiche gewogen wie der Soto mit einer 110-Gramm-Kartusche! Zudem passen sowohl Kocher als auch Kartusche nun platzsparend in den Topf. Praktisch im Vergleich zum System von Campinggaz ist natürlich auch, dass man Kartuschen mit nur 110 Gramm (statt 230 Gramm) verwenden kann, welche für eine 3-4 Tagestour vollkommen ausreichen. Mit meinem Titantopf und Plastikbesteck komme ich nun auf rund 500 Gramm für die komplette Kochausstattung – leichter geht’s wohl nur, wenn man bereit ist Einschnitte beim Komfort hinzunehmen. Praxistest im Winterraum
Aufgedreht und Piezozündung gedrückt – so muss man nicht nach dem Streichholz oder Feuerzeug kramen. Sehr praktisch, gerade wenn man den Kocher zwischendurch mal wieder kurz ausmacht. Selbst wenn man ihn nicht ganz mittig platziert, hat mein Ein-Liter-Titantopf auch vollgefüllt einen sehr sicheren Stand durch die geriffelten Füße.
Ein beheizter Winterraum ist sicherlich kein Härtefall für solch einen Kocher, aber morgens hatte die Gaskartusche auch mit etwas niedrigeren Temperaturen als daheim zu kämpfen. Gleich bei welcher Temperatur, der „Micro Regulator“ erfüllte seinen Dienst und der Kocher schnurrte vor sich hin. Auf Tests mit der Stoppuhr habe ich verzichtet, aber ein Liter Wasser hat immer in maximal 5 Minuten gekocht, obwohl ich nicht mal voll aufgedreht habe.
Interessant wäre noch gewesen, wie der Kocher sich verhält, wenn die Kartusche sich dem Ende neigt. „Leider“ habe ich die Kartusche nur zu etwa 2/3 entleert, weswegen ich diese Ergebnisse erst später nachreichen werde. Bis zu diesem Punkt konnte ich aber keine Unterschiede in der Leistung ausmachen.
Regulieren ist überhaupt ein wichtiges Thema. Ein bisschen vorsichtig muss man schon sein, denn durch den im Vergleich zu meinem bisherigen Kocher geringen Abstand zwischen Topf und Kocher ist gerade in der Topfmitte schnell das Essen angebrannt. Allerdings lässt sich der Kocher auf eine sehr niedrige Brennerleistung runterregeln und man hat schnell den Dreh raus. Fazit
| Ein treuer Begleiter, auch bei tieferen Temperaturen. Für den Campingplatz werde ich sicherlich weiterhin den alten robusten Campinggaz-Kocher nehmen, aber wenn der Kocher mit in den Rucksack muss, gibt es sicherlich nichts Besseres. Mit rund 95 Euro nicht gerade ein Schnäppchen, aber sein Geld wert.
Vorteile
- sehr geringes Gewicht (85 Gramm mit Schutzhülle)
- praktische Piezozündung
- sehr gut zu regulieren
- optimale Ausnutzung der Kartusche
- konstante Leistung auch bei niedrigen Temperaturen
Nachteile
- geringer Abstand zwischen Kocher und Füßen lässt Essen leicht anbrennen, wenn man nicht aufpasst
- hoher Preis
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