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Oft steht man vor dem Problem, dass man keine oder nur unvollständige Angaben über die Gehzeiten der geplanten Tour hat. Oder ihr habt schon die Erfahrung gemacht, dass Zeitangaben zu kurz oder zu lang angegeben waren. Dabei ist es gar nicht so schwer, diese selber zu ermitteln.
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| Ermittlung der Kilometer und Höhenmeter |
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Zunächst benötigt ihr entsprechendes Kartenmaterial zum Tourengebiet, welches sich mittlerweile aber oft kostenlos online findet. Für Deutschland und Österreich z.B auf kompass.de oder für die Schweiz unter map.geo.admin.ch.
Nun geht die Planung los: Ermittelt grob die Gehstrecke in Kilometern (Km) und die zu bewältigenden Auf- und Abstiegshöhenmeter (Hm).
Zum Abmessen der Strecke stellen die Onlinekarten meist entsprechende Funktionen bereit. Die Höhenmeter zählt man am besten selber, denn automatisch ermittelte Werte stimmen oft mit der Realität nicht überein: so wurden mir für eine recht flache Strecke am Bodensee über 230 Hm berechnet, obwohl es allerhöchstens 100 Hm waren!
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| Ermittlung der Zeiten |
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Je nachdem wie fit ihr seid, ermittelt ihr nun die entsprechenden Zeiten anhand folgender Faustformeln.
Gehstrecke: 4 Km/h
Pro Stunde legt man um die 4 Kilometer zurück. Nach meinen Erfahrungen kann man bei Touren im Gebirge diesen Wert sowohl für Anfänger als auch besser Trainierte als Basis verwenden.
Aufstiegshöhenmeter: 300-600 Hm/h
Je nach Fitness wählt ihr zwischen 300 und 600 Höhenmeter pro Stunde Aufstiegsleistung. 400 Höhenmeter pro Stunde dürfte für die meisten ein praktikabler Wert sein.
Abstiegshöhenmeter: 400-800 Hm/h
Im Abstieg ist man im Schnitt flotter unterwegs und man kann 600 Höhenmeter pro Stunde der Berechnung zugrunde legen.
| So plant es sich am besten...
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| Berechnung der Gesamtzeit |
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Aus diesen Zeiten ermittelt ihr nun folgendermaßen die Gesamtgehzeit:
Addiert die beiden Höhenmeterzeiten zu einem Wert.
Nun bleiben noch zwei Werte übrig, der für die Kilometer und der für die Höhenmeter. Den kleineren der beiden Werte teilt ihr nun noch durch zwei, addiert beide und schon habt ihr eure Gesamtzeit!
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| Beispiel |
| Die Strecke kann man auch mit Hilfe einer Hummel ermitteln...
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Klingt kompliziert? Eigentlich ist es ganz einfach, ich zeig das mal an einem Beispiel:
Strecke = 12 Km = 3 h
Aufstieg = 1200 Hm = 3 h
Abstieg = 600 Hm = 1 h
Aufstieg und Abstieg werden addiert: 3 h + 1 h = 4 h
Der kleinere der beiden Werte aus Strecke und Höhenmeter wird durch zwei geteilt und anschließend mit dem verliebenen Wert addiert:
3 h / 2 + 4 h = 1,5 h + 4 h = 5,5 h
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| Verhältnisse und besondere Schwierigkeiten |
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Zu beachten ist, dass die Zeiten natürlich je nach Wetter- und Schneeverhältnissen oder den Schwierigkeiten stark abweichen können. Müssen Kletterpassagen bewältigt, Gletscher gequert werden oder findet die Tour in Höhen über 3000 Meter statt, können sich die Zeiten für die schwereren Abschnitte leicht verdoppeln oder verdreifachen.
Das Gepäck ist auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor, denn mit einem 15 kg Tourenrucksack ist man sicherlich langsamer als mit leichtem Tagesgepäck.
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| Pausen |
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Auch wenn ihr vor lauter Übermotivation gleich loslaufen wollt, vergesst nicht die notwendigen Pausen hinzuzufügen. Bei einer Tagestour von 8 Stunden sollte man da schon mindestens eine Stunde zum Essen, Trinken und Erholen einplanen.
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| Fazit |
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Für Bergtouren bis zum Schwierigkeitsgrad T4 ist diese Methode eine sehr gute Möglichkeit, die Zeiten für die geplante Tour abzuschätzen und diese ganz einfach an die persönliche Fitness anzupassen. So bleiben einem böse Überraschungen während der Tour erspart und kann diese hoffentlich voll genießen.
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